BLOG–Beitrag von Irina Katinka Horvath
In einer Welt, in der das Psychologisieren allgegenwärtig ist, scheint es manchmal, als sei kein Stein unseres Inneren unberührt geblieben. Wir analysieren unsere Verhaltensmuster, durchleuchten vergangene Traumata und machen uns auf die Suche nach dem verwundeten inneren Kind, das geheilt werden will. Ohne Zweifel ist es wertvoll, sich selbst zu verstehen, unsere Verletzungen zu erkennen und die Gründe für schwierige Gefühle zu erforschen. Doch wenn wir im Strudel dieser Selbstbeschau gefangen bleiben, verlieren wir schnell die Fahrtrichtung aus den Augen und riskieren, nicht mehr vorwärtszukommen.
Warum Selbstreflexion wichtig ist – und wo die Grenze liegt
Es ist unbestreitbar, dass der Weg zur Selbstkenntnis ein wichtiger Baustein für ein erfülltes Leben ist. Wir alle tragen ungelebte Bedürfnisse in uns, die aus unserer Kindheit stammen. Es ist essenziell, diese zu erkennen, um unsere gegenwärtigen Reaktionen und Handlungen zu verstehen. Doch der Psycho-Hype hat eine Schattenseite: Er verleitet uns dazu, in einer Endlosschleife des Grübelns und Analysierens gefangen zu bleiben.
Nicht alles im Leben ist ein Drama oder ein Trauma. Zu viel Selbstbeschau kann uns davon abhalten, Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen. Wir verstecken uns hinter unseren Wunden, anstatt den Mut aufzubringen, Entscheidungen zu treffen und das Leben aktiv zu gestalten. Eine ungesunde Fixierung auf die Vergangenheit führt dazu, dass wir uns selbst als Opfer der Umstände sehen, anstatt als Gestalter unseres Lebens.
Die Gefahren des ständigen Kreiselns um uns selbst
Wenn wir permanent um uns selbst kreisen, verlieren wir den Blick für das Wesentliche und versinken in einer Art selbstgeschaffenen Lähmung.
Folgende Gefahren lauern:
Verlust des Fokus auf das Hier und Jetzt: Ständiges Grübeln hält uns davon ab, im Moment zu leben und das Hier und Jetzt zu genießen.
Passivität und Entscheidungsunfähigkeit: Wir analysieren unsere Vergangenheit so sehr, dass wir vor lauter Reflexion nicht mehr ins Handeln kommen. Entscheidungen werden hinausgezögert oder ganz vermieden.
Verstärkung negativer Gedankenmuster: Wenn wir uns zu sehr auf unsere Defizite konzentrieren, riskieren wir, uns in negativen Gedankenspiralen zu verlieren, was unser Selbstwertgefühl untergraben kann.
Gefühl der Hilflosigkeit: Statt die Kontrolle über unser Leben zu übernehmen, entwickeln wir eine Opferhaltung und fühlen uns den Umständen ausgeliefert.
Resilienz und Selbstbestimmung: Was es wirklich braucht
Resilienz bedeutet, auch nach schwierigen Erfahrungen immer wieder aufzustehen und weiterzumachen. Es bedeutet, die Fähigkeit zu entwickeln, Rückschläge zu verkraften und aus Krisen gestärkt hervorzugehen. Um resilient und selbstbestimmt zu leben, braucht es mehr als nur Selbsterkenntnis. Es erfordert:
Verantwortung für das eigene Leben: Anstatt uns in alten Verletzungen zu verstricken, sollten wir uns darauf konzentrieren, was wir im Hier und Jetzt verändern können.
Mut zum Handeln: Wir müssen lernen, auch mal Entscheidungen zu treffen, ohne jedes Detail zu analysieren. Es ist wichtig, Vertrauen in uns selbst und unsere Fähigkeiten zu entwickeln.
Fokussierung auf Ziele: Anstatt uns in Vergangenheitsbewältigung zu verlieren, sollten wir unsere Energie darauf verwenden, Zukunftsperspektiven zu entwickeln und aktiv darauf hinzuarbeiten.
Akzeptanz des Unperfekten: Nicht alles in unserem Leben muss perfekt aufgearbeitet werden. Es ist in Ordnung, wenn einige Wunden unbehandelt bleiben und wir dennoch glücklich und erfüllt leben können.
Es ist an der Zeit, unserem inneren Kind, das so viel Aufmerksamkeit bekommen hat, auch mal eine Pause zu gönnen. Es ist wichtig, nicht in der Vergangenheit stecken zu bleiben, sondern den Blick nach vorn zu richten und die Herausforderungen des Lebens mutig anzunehmen.
"Irgendwann ist auch genug analysiert! Dein inneres Kind braucht von deinem fürsorglichen und liebevollen Erwachsenen-Ich auch mal einen Schubs, um mutig das Leben zu wagen."
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Über die Autorin:
Irina Katinka Horvath ist Mentorin für Selbstermächtigung. Über 20 Jahre unterrichtete und begleitete sie als Dipl. Sekundarlehrerin Phil I Jugendliche in verschiedenen Schulen und Institutionen, 10 Jahre Erwachsene in Ausbildung zur Tanztherapie. Aktuell begleitet sie auch Unbegleitete Minderjährige Asylsuchende (UMA's) aus Afghanistan.
Nebenberuflich hat sie bis Juli 2017 zuerst ihr eigenes Business aufgebaut, um Frauen in ihre Selbstermächtigung zu begleiten, ihre stärkste und freieste Version, ihr Bestes, privat und beruflich zu leben.
Ihre Berufung ist es, das Leben mit gehaltvollen und ganzheitlichen Erfahrungen anzureichern und Menschen zu zeigen, wie sie selbst zu einer authentischen Ausrichtung im weltlichen wie auch spirituellen Bereich finden. Wie sie Herzensangelegenheiten in ihrem Leben auf den Weg und ihre Welt in Bewegung bringen können.
2017 bis 2023 hat sie als Dipl. Kunsttherapeutin ED, Fachrichtung Tanz und Bewegung in Zürich eine eigene Praxis geführt und seit 2019 ihr stetig wachsendes Onlineunternehmen aufgebaut, um ebenso als Digitale Nomadin und Reisende ihren Lebenstraum zu erfüllen:
Auf der ganzen Welt unabhängig live und online mit vielen Menschen zu arbeiten, die ein sinnerfülltes, glückliches Leben für sich und für andere erwirken wollen.
Irina vereint Herz und Sachverstand für Solopreneurinnen, Teams und Menschen, die wachsen möchten.
Zusammen mit dir beleuchtet, hinterfragt sie. Wechselt mit dir die Perspektive und wagt den Schritt ins Unkonventionelle. Wenn es der Sache dient. Dafür geht sie mit Herz und Sachverstand, immer kreative Methoden an der Hand.
EMBODIMENT. EMPOWERMENT. (SELF-)LEADERSHIP sind Programm: BECAUSE YOUR GROWTH, STRENGTH AND EMPOWERMENT IN A COMPLEX ENVIRONMENT IS WHAT MATTERS MOST.
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